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Wissenswertes

Laut Bundeskriminalamt gab es 2019 allein in Deutschland 14.898 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern, davon betrafen 24% der Fälle Jungen*. Da viele Übergriffe nicht zur Anzeige gebracht werden, ist die Dunkelziffer noch deutlich höher. Potentielle Täter*innen können im direkten/familiären Umfeld von Jungen* leben oder sie bewegen sich dort, wo sich Jungen* aufhalten. Dies können Schwimmbäder, Spiel- und Sportplätze, Einkaufscenter, Freizeiteinrichtungen oder Sportvereine sein. Außerdem finden Kontaktversuche verstärkt auch über digitale Medien (z.B. Internet) statt.

Für Jungen* ist es erst mal sehr nett, über gemeinsame Themen zu reden oder Geschenke zu bekommen. Das gehört aber alles zum Plan: sexualisierten Kontakt zu Jungen*!
Sexualisierte Gewalt kann aber auch von Jugendlichen oder anderen Kindern ausgeübt werden.

Warum viele Jungen* schweigen

Menschen, die sexualisierte Gewalt ausüben, schaffen ein raffiniertes Netz, in dem sich Jungen* verwickeln, und das für Außenstehende fast unsichtbar ist. Sie arbeiten mit unterschwelligen oder offenen Drohungen, die an das Scham- oder Schuldbewusstsein von Jungen* appellieren:

Wenn so etwas passiert, haben die Betroffenen niemals Schuld daran.

Was Sie tun können!

Wenn Sie mit dem Thema sexualisierte Gewalt an Jungen* konfrontiert sind, nehmen Sie Kontakt zu einer Fachberatungsstelle wie berliner jungs auf. Es ist sehr wichtig die anstehenden Schritte gut zu planen, denn überstürztes Handeln kann Täter*innen in die Hände spielen.

Brauchen Sie eine fachliche Beratung? Hier [Hyperlink zu 3.2 Fachberatung]  Beratungsanfrage stellen!

Wenn Sie mit Jungen* darüber sprechen wollen, können Sie unseren „Flyer für Jungen*“ zur Hilfe nehmen (zu finden unter Downloads). Respektieren Sie es aber, wenn der Junge* nichts darüber erzählen möchte. Am besten helfen Sie ihm, wenn Sie voll und ganz auf seiner Seite stehen – auch wenn er zu jemandem ins Auto gestiegen ist, sexuell erregt war oder Geschenke angenommen hat.
Jungen* brauchen nach einem solchen Ereignis Ruhe und ein verständnisvolles Umfeld. Versuchen Sie weitere Belastungen zu vermeiden.